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19.07.2021

PM 18 / 2021 vom 19. Juli 2021

Speedway Olching: der Deutsche Meister U21 heißt Lukas Baumann

Ein lang ersehnter und unglaublich spannender Renntag in Olching ist zu Ende - am Schluss stand derjenige auf dem Siegerpodest, der im Rennverlauf Nerven wie Drahtseile bewiesen hatte: der 20-jährige Lukas Baumann vom MC Güstrow holte sich vor 450 begeisterten Fans den Titel des Deutschen Meisters U21.
Und dabei hatte der junge Güstrower seinen allerersten Rennlauf gründlich vergeigt - das U21-DM-Finale wurde am 18. Juli nämlich im k. o. - System ausgetragen, welches früher im Speedway Grand Prix verwendet wurde. Ein unheimlich spannendes System, bei dem keine Punkte gesammelt werden, sondern nur die jeweilige Platzierung darüber entscheidet, ob und in welchem Lauf man weiter im Rennen ist. Ein System also, das für so manchen Fahrer zur Zitterpartie werden konnte, weil es einem kaum einen Patzer verzeiht.
So erging es eben auch dem späteren Deutschen Meister Lukas Baumann. Vom System her war er einer derjenigen acht Starter, die auf Grund ihrer Erfolge in der Vergangenheit gesetzt waren und sich nicht erst noch für die Hauptrennen qualifizieren mussten. Baumanns erster Auftritt erfolgte also erst im Rennlauf Nummer 13 und endete sogleich mit einer Disqualifikation, als er in der Grünlichtphase ins Startband fuhr. Er habe sich über diesen Fehler immens geärgert, gab er später beim Interview im Rahmen der Siegerehrung zu. Doch sein Vater habe ihm geraten, fortan die Nerven zu behalten - ein sehr guter Rat, wie sich letztlich herausstellte.
Ein weiterer Knackpunkt dieses Systems: der Tagessieg wird erst im allerletzten Lauf entschieden. Diese Feinheit bekam der erst 17-jährige Titelfavorit Norick Blödorn, der in dieser Saison für die AC Landshut Devils startet, zu spüren: auch er gehörte zu den acht gesetzten Fahrern, war mit einem Schnitt von 85 km/h nicht mehr allzu weit vom Bahnrekord entfernt und raste am Renntag von Laufsieg zu Laufsieg - und war am Ende dann doch nicht ganz oben auf dem Podest, weil Lukas Baumann im Endlauf einfach der Schnellere war.
Auch die beiden weiteren Finallaufteilnehmer Marius Hillebrand von den DMV White Tigers und der Olchinger Clubfahrer Erik Bachhuber schafften den Sprung in den Finallauf, wobei sich hier Marius Hillebrand den letzten Podestplatz sichern konnte.
Etwas härter ging es im vorletzten Lauf um die Plätze vier bis acht zur Sache. Stadionsprecher Philipp Schmuttermayr drohte fast, heiser zu werden, so sehr nahm ihn dieser Rennlauf mit, der gleich drei Mal gestartet werden musste. Beim ersten Versuch wurde es schon in der ersten Runde eingangs der Zielkurve brutal eng. Rennamazone Celina Liebmann und der Pfaffenhofener Julian Bielmeier, der sich an diesem Renntag durch die zahlreichen Vorrunden gekämpft hatte, gingen zu Boden. Glücklicherweise ging das Ganze glimpflich aus und beide Fahrer standen schnell wieder auf den Beinen. Bielmeier wurde jedoch hier als Verursacher des Sturzes disqualifiziert und durfte beim Neustart nicht mehr dabei sein. Auch beim nächsten Start ging es heiß her - und wieder reichte der Platz in der Zielkurve nicht. Diesmal war es Mario Niedermeier, der unsanft Kontakt mit dem Olchinger Bahnbelag aufnahm. Disqualifiziert wurde als Verursacher Jonny Wynant. Dritter Start des Laufes, jetzt nur noch mit zwei Teilnehmern: hier düste nun Celina Liebmann davon, wurde von Mario Niedermeier noch kurz gejagt, ging aber schon ab Runde zwei ganz klar in Führung und sicherte sich Gesamtrang fünf.
Der MSC Olching ist mit der Veranstaltung definitiv zufrieden und bedankt sich bei allen Fahrern, Fans, Sponsoren und Helfern, die zu einer richtig gelungenen Veranstaltung beigetragen haben. Und natürlich beim Wettergott, der ein Einsehen hatte nach den vielen Regentagen in letzter Zeit. Die Funktionäre hatten wegen des Wetters durchaus ein bisschen gebangt - aber letztlich war es dann so, dass vor und während des Rennens sogar der Wasserwagen auf die Bahn musste, um die Rennpiste ausreichend zu wässern.

Ergebnis (auf Grund des k.o.-Systems teilen sich ab Platz 9 immer zwei Fahrer einen Platz):
1. Lukas Baumann
2. Norick Blödorn
3. Marius Hillebrand
4. Erik Bachhuber
5. Celina Liebmann
6. Mario Niedermeier
7. Jonny Wynant
8. Julian Bielmeier
9. Timo Wachs
9. Finn Ole Schmietendorf
11. Maximilian Troidl
11. Birger Jähn
13. Manuel Rau
13. Jeffrey Sijbesma
15. Ann-Kathrin Gerdes
15. Tom Finger
17. Marlon Hegener
17. Nick Colin Haltermann
19. Lucas Rath



Furioser Auftakt und furioses Finale
– Trans MF Landshut Devils holen 58:32-Kantersieg gegen SpecHouse PSZ Poznan

Solides Punktepolster für das Rückrennen in Poznan am 8. August in einem Rennen mit vielen Verwarnungen – Zuvor noch schweres Heimrennen gegen Daugavpils am 23. Juli
Am vergangenen Samstag absolvierten die Trans MF Landshut Devils bei bestem Speedwaywetter vor knapp 750 Zuschauern ein Rennen nach dem Geschmack von Fans, Verantwortlichen und Fahrern, und das in knapp zwei Stunden einschließlich Bahndienstpausen. Gegen den direkten Tabellennachbarn, SpecHouse PSZ Poznan, wollten die Devils einen weiteren Heimsieg landen und starteten gleich ideal in die Partie. Kai Huckenbeck und Tobias Busch holten gegen Lars Skupien und Rafal Kraczmarz zum Auftakt ein 5:1; ihre Kollegen Norick Blödorn und Marius Hillebrand sowie Dimitri Berge und Martin Smolinski wollten sich da nicht lumpen lassen und taten es ihnen gleich. Heat 3 bot bereits einen Spannungshöhepunkt, als Kevin Wölbert beim Start am besten wegkam, dann aber von Dimitri Berge außen und Martin Smolinski innen bedrängt wurde. Auf der Gegengeraden waren alle drei nahebei gleichauf, bevor sich Dimitri Bege als erster in die Kurve legte und Martin Smolinski dahinter absicherte. Nach einem 3:3 in Heat 4 ging es bei einem Punktestand von 18:6 für die Devils in die erste Bahndienstpause. Gut gefüllt waren die individuellen Fahrerkonten zu diesem Zeitpunkt bereits mit Verwarnungen, die es in jedem Heat gab: zunächst für Lars Skupien, dann für Jan Rachubik, in Heat 3 für beide Fahrer aus Poznan, Kevin Wölbert und Jonas Seifert-Salk. In Heat 4 traf es beim ersten Start Marius Hillebrand und Michael Härtel, dann beim Rerun nochmals Marius Hillebrand, der damit auch zurück ins Fahrerlager mußte. „Beim 2. Mal geb ich’s zu“, meinte er dazu, „beim 1. Mal habe ich die Kupplung mit dem Knopfdruck losgelassen – aber es ist, wie es ist.“
Nach dem ersten Bahndienst hielten die Devils die Gäste zunächst auf Distanz, ließen aber einige wichtige Punkte liegen. So blieb Tobias Busch beim Start stehen, während Kollege Martin Smolinski gegen Lars Skupien und Robert Chmiel einen Start-Ziel-Sieg holte. Dasselbe wiederholte dann Dimitri Berge, während Norick Blödorn, der sich nach schlechtem Start gegen Rafal Kraczmarz von 4 auf 3 vorgekämpft hatte, in der Zielkurve plötzlich an Speed verlor und noch auf den letzten Platz zurückfiel.
In Heat 7 ereilte Michael Härtel, bereits mit einer Verwarnung belastet, das Pech der zu frühen Bewegung in der Grünphase, was Kevin Wölbert und Kacper Klosok den ersten Sieg der Gäste ermöglichte. Kai Huckenbeck hatte immer wieder Angriffe gesetzt, kam aber nicht vorbei. Nun nahmen die Gäste Fahrt auf und lagen in Heat 8 unerwartet auf 5:1-Kurs, ehe sich Dimitri Berge noch an Robert Chmiel vorbeischob und die Devils damit nur zwei Punkte abgaben. Poznan konnte den Rückstand auf 8 Punkte verkürzen. Doch nach zwei weiteren 3:3 ließen die Gastgeber nichts mehr anbrennen und sicherten sich mit drei Siegen in den Heats 11 bis 13 bereits vor den letzten beiden Durchgängen den Sieg. Damit aber noch nicht genug, auch in Heat 14 und 15 holte man zur Freude der Fans nochmals soveräne 5:1 heraus und beendete das Rennen schließlich mit 58:32.
„Dieses Rennen heute war ein Schmankerl für die Fans“, so ein zufriedener Teamchef Bernhard Muggenthaler nach dem Rennen. „Wann hat man schon die Gelegenheit, alle deutschen Topfahrer miteinander auf der Bahn zu sehen.“ In der Tat trafen in zwei Heats des Tages jeweils drei Mitglieder der Deutschen Nationalmannschaft aufeinander, jeweils zwei in den Farben der Devils und einer, Kevin Wölbert, in den Farben von Poznan.
Auch die Teammanager Klaus Zwerschina und Slawomir Kryom waren zufrieden mit der Leistung ihrer Mannen. „Die gesamte Mannschaft war sich der Bedeutung des Rennens heute bewußt, und dementsprechend konzentriert haben sie über das gesamte Rennen eine Top-Performance abgeliefert. Die Art und Weise, wie das Team auf und neben der Bahn zusammengearbeitet hat, war genial und macht natürlich Lust auf mehr.“ Dimitri Berge hat sich zur sicheren Bank entwickelt, erzielte 14 Punkte und war punktbester Fahrer des Rennens, abgeliefert.
Die Art und Weise, wie das Team auf und neben der Bahn zusammengearbeitet hat, war genial und macht natürlich Lust auf mehr.“ Dimitri Berge hat sich zur sicheren Bank entwickelt, erzielte 14 Punkte und war punktbester Fahrer des Rennens, dicht gefolgt von Martin Smolinski und Kai Huckenbeck, der trotz eines stressigen Monats mit knapp 20.000 km quer durch Europa nichts an Biß vermissen ließ. Norick Blödorn sorgte in Heat 12 für Begeisterung bei den Fans, als er Innen an der Taktischen Reserve Kevin Wölbert, der am besten beim Start weggekommen war, vorbeizog und sich seinen zweiten Heatsieg des Tages holte. Und auch Michael Härtel, Tobias Busch und Marius Hillebrand trugen solide zur Punktebilanz bei, obwohl sie von Rennausschlüssen bzw. technischen Problemen betroffen waren.
Nun gilt es, dieses Leistungsniveau bis zum nächsten Heimrennen, das bereits am kommenden Freitag, 23. Juli, um 16 Uhr stattfinden wird, aufrecht zu erhalten. Der Gegner Daugavpils ist nicht einfach, doch mit dem Rückenwind vom Samstag wollen die Devils ihren momentanen vierten Platz in der Tabelle verteidigen und weiter auf Playoff-Kurs bleiben.
Der AC Landshut wird über die Modalitäten des Online-Ticketverkaufs kurzfristig informieren; das Rennen wird auch erneut auf Niederbayern TV übertragen.
Text: Claudia Patzak

Das Ergebnis im Einzelnen:
Trans MF Landshut Devils – 58
9 – Kai Huckenbeck: 3; 2; 3; 2; 2 – 12
10 – Michael Härtel: 3; ex; 0; 2 – 5
11 – Tobias Busch: 2; /; 1; 1 – 4
12 – Martin Smolinski: 2; 3; 2; 3; 3 - 13
13 – Dimitri Berge: 3; 3; 2; 3; 3 – 14
14 – Marius Hillebrand: 2; ex; 0 – 2
15 – Norick Blödorn: 3; 0; 3; 2 – 8
SpecHouse PSZ Poznan – 32
1 – Rafal Karczmarz: 1; 1; 2; 0 – 4
2 – Jonas Seifert-Salk: 0; 2; 1; - ; 1 – 4
3 – Lars Skupien: 0; 1; 3; 0; ex – 4
4 – Robert Chmiel: 2; 2; 1; 1; 0 – 6
5 – Kevin Wölbert: 1; 3; 3; 2; 1; 1 – 11
6 – Jan Rachubik: 1; 1; ex – 2
7 – Kacper Klosok: 0; 1; 0 – 1
H1: Huckenbeck, Busch, Karczmarz, Skupien – 5:1
H2: Blödorn, Hillebrand, Rachubik, Klosok – 5:1 (10:2)
H3: Berge, Smolinski, Wölbert, Seifert-Salk – 5:1 (15:3)
H4: Härtel, Chmiel, Rachubik – 3:3 (18:6)
H5: Smolinski, Chmiel, Skupien – 3:3 (21:9)
H6: Berge, Seifert-Salk, Karczmarz, Blödorn – 3:3 (24:12)
H7: Wölbert, Huckenbeck, Kloskok – 2:4 (26:16)
H8: Skupien, Berge, Chmiel, Hillebrans – 2:4 (28:20)
H9: Huckenbeck, Karczmarz, Seiert-Salk, Härtel – 3:3 (31:23)
H10: Wölbert, Smolinski, Busch – 3:3 (34:26)
H11: Smolinski, Huckenbeck, Chmiel, Karczmarz 5:1 (39:27)
H12: Blödorn, Wölbert, Busch, Klosok – 4:2 (43:29)
H13: Berge, Härtel, Wölbert, Skupien – 5:1 (48:30)
H14: Smolinski, Blödorn, Seifert-Salk – 5:1 (53:31)
H15: Berge, Huckenbeck, Wölbert, Chmiel – 5:1 (58:32)

 SVG PM 18-2021.pdf


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