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01.11.2020

PM 16 / 2020 vom 1. November 2020

DMSB Speedway-Paar-Cup 2020 –
Versöhnlicher Abschluß einer ungewöhnlichen Saison

Die Mannschaft des gastgebenden AC Landshut holte sich am 24. Oktober vor knapp 450 Zuschauern den Titel des Paarmeisters mit einem denkbar knappen Vorsprung von einem Punkt vor den Torros des MC Güstrow und den Fighers des MSC Cloppenburg.
Viele Ungewißheiten standen mit der Austragung des zweiten und letzten Saisonrennens beim AC Landshut in Verbindung. Zunächst hoffte man darauf, das Rennen mit einer limitierten Anzahl an Zuschauern stattfinden lassen zu dürfen. Als die Genehmigung endlich da war, führte die ungewisse Wettervorhersage zur Verschiebung vom 10. auf den 24. Oktober. In den Tagen unmittelbar vor dem Rennen ließen dann die stetig steigenden Infektionszahlen die Sorgen der Verantwortlichen wieder anwachsen. Und letztlich, als wäre dies alles noch nicht genug gewesen, sorgten unvorhergesehene Regenfälle am Freitag vor dem Rennen zu schwierigen Bahnverhältnissen, die eine Verschiebung des Starts von 14 Uhr auf 17 Uhr erforderlich machten.
„Auch wenn nicht alle Zuschauer Verständnis für die Verschiebung gezeigt haben – letztlich hat die erfolgreiche Durchführung des Rennens am Ende gezeigt, daß es die richtige Entscheidung war“, kommentiert die 2. Vorsitzende und Rennleiterin Kerstin Rudolph die Situation. „Unsere Funktionäre haben alles darangesetzt, für die teilnehmenden Fahrer akzeptable und sichere Bahnverhältnisse herzustellen, und daß es letztlich auch gelungen ist, macht uns stolz.“
Die Zuschauer, die bis zum verspäteten Rennbeginn ausgeharrt hatten, durften dann tatsächlich einen spannenden Paar-Cup erleben, bei dem die Mannschaft des Gastgebers von Anfang auch vorne mit dabei war und das Rennen erst im letzten Lauf entschieden wurde. Michael Härtel und Valentin Grobauer gelang es mit Ausnahme ihres Laufes gegen die Güstrow Torros stets, die vier Punkte für den Rennsieg einzufahren. Nachdem auch der zweite Fahrer des Landshuter Paares stets die Punkteränge belegte, füllte man das Punktekonto stetig. Wichtig waren aus Sicht der Devils vor allem Michael Härtels Überholmanöver in der letzten Runde von Heat 8, als er dem bis dato in Führung liegenden Max Dilger von den Herxheim Drifters den Sieg wegschnappte, sowie ein etwas unerwartetes 6:3 gegen Titelverteidiger Cloppenburg in Heat 13, dem letzten der Devils. Obwohl Cloppenburg zu diesem Zeitpunkt einen Lauf weniger gefahren war, hatten sie doch schon so viele Punkte eingebüßt, daß sie auch mit einem möglichen Maximalergebnis von 7:2 in ihrem letzten Lauf nicht mehr auf die Gesamtpunktzahl der Landshuter gekommen wären. Gefährlich werden hätten dem Gastgeber nur noch die Torros aus Güstrow werden können, für die Kevin Wölbert, für den verletzten Ben Ernst eingesprungen, der Topscorer war – Wölbert blieb als einziger Fahrer des Abends ungeschlagen und ging mit der Maximalpunktzahl von 20 nach Hause. Diese hätten ihrerseits mit Platz 1 und 2 in ihrem abschließenden Lauf gegen die Cloppenburger mit den Landshutern gleichziehen können, so daß ein Stechen notwendig geworden wäre. Doch hier leistete Langbahn-Weltmeister Lukas Fienhage den Devils insofern Schützenhilfe, als er sich vor dem zweiten Güstrower Fahrer Lukas Baumann auf Platz 2 setzte, was in Summe dann „nur“ 30 Punkte für die Toros und somit Platz 1 für die Devils bedeutete.
„Natürlich freuen wir uns ganz besonders, daß wir das einzige Prädikat im deutschen Speedway in diesem Jahr gewinnen konnten. Vale und Michi haben als Paar großartig harmoniert. Julian Bielmeier, unserer Ersatzfahrer, hat sich auf der ungeliebten Reserveposition nicht zurückgelehnt, sondern sich immer mit Schulterklopfern und aufmunternden Worten zu 100% ins Team eingebracht“, lobt Teammanager Klaus Zwerschina den Zusammenhalt in seiner Truppe. „Wir sind alle Sportler und wollen gewinnen, doch heute hat dieses Rennen auch ein Ausrufezeichen gesetzt und der Republik gezeigt, daß es unseren Sport in Deutschland noch gibt. Hier waren sich alle Teammanager einig, und dementsprechend gut war auch die Zusammenarbeit untereinander.“
Erstmals erprobte der AC Landshut bei einem Rennen auch einen Livestream, der positive Resonanz fand. Für den Verein eine wichtige Erkenntnis für die Saison 2021, denn es ist davon auszugehen, daß diese noch von ähnlichen Einschränkungen wie 2020 betroffen sein wird. Ein weiteres Jahr ohne die Möglichkeit, Rennen durchzuführen, könnte sich für Speedway in Deutschland, das ohnehin eine Randsportart darstellt, als Todesstoß erweisen. Mit Livestreams hofft man, die Rennen weiterhin zu den Fans bringen zu können, auch wenn für Sportveranstaltungen eventuell wieder Publikumsbeschränkungen gelten sollten.
Text: Claudia Patzak

 SVG PM 16-2020.pdf


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