News


Zurück zur Übersicht

30.09.2019

Patt im Titelduell zwischen Devils und Wikingern –

Erstes Finale der Speedway-Bundesliga 2019 endet 42:42 und leichtem strategischem Vorteil der Brokstedt Wikinger

Für schwache Nerven war das erste Aufeinandertreffen der diesjährigen Konkurrenten um den Meistertitel in der Speedway-Bundesliga am Sonntag beim AC Landshut wirklich nichts. Vor 3.050 Zuschauern lagen die ausfallgeschwächten Gastgeber kurz in Führung, glichen einen Rückstand aus und gehen nun mit Gleichstand in das alles entscheidende zweite Finale am 3. Oktober in Brokstedt.
Doch der Reihe nach. Wie nervös beide Seiten waren, machte sich schon beim Start zum allerersten Lauf bemerkbar, als sowohl Viktor Kulakov von den Devils als auch Rune Holta von den Wikingern in der Grünphase „zuckten“ und eine Verwarnung kassierten. Den Sieg nach Neustart holte sich der junge Russe ungefährdet, dahinter dann Holta und Dilger von den Gästen vor Mark Riss. Nicht viel anders sah es auch im zweiten und dritten Durchgang aus, wobei in letzterem Valentin Grobauer nach verlorenem Start in der zweiten Kurve beherzt an Norick Blödorn vorbeizog und die Führung nicht mehr aus der Hand gab. In Heat 4 lagen die Devils lange auf 4:2 Kurs, bis Sandro Wassermann im letzten Durchgang noch von Norick Blödorn eingeholt wurde, was wieder ein Unentschieden bedeutete. Eine knappe Führung von 2 Punkten gelang dem Titelverteidiger dann im nächsten Heat, in dem Viktor Kulakov sich erfolgreich gegen die anhaltenden Attacken von Timo Lahti zur Wehr setzte. Doch wie gewonnen, so zerronnen – schon im nächsten Lauf glichen die Wikinger wieder aus, nachdem Valentin Grobauer nach gewonnenem Start zu weit nach draußen getragen wurde, sich danach auf Platz 3 wiederfand und nochmal einen Platz aufholte. In Heat 7 dann gelang es den Gästen erstmals, mit 2 Punkten in Führung zu gehen, die sie dank dreier darauffolgender Unentschieden bis nach Heat 10 behaupten konnten. Unglücklich für die Devils vor allem Heat 10, als sich Katt und Wassermann ins Gehege kamen, letzterer stürzte und Katt zum Rerun nicht mehr zugelassen wurde. Doch Wassermann, im zweiten Renneinsatz seit seiner Verletzung Ende Juli, bewies Nervenstärke und holte einen Start-Ziel-Sieg, stets heftig attackiert vom erst 15-jährigen Norick Blödorn, der bei seiner Premiere auf der Landshuter Bahn immerhin 8 Punkte einfuhr. Mehr wäre auch in Heat 11 für die Devils drin gewesen, als Valentin Grobauer den ersten Start gewonnen hatte, jedoch Mark Riss nach Fremdeinwirkung von Max Dilger zu Sturz kam. Im Rerun gewann Riss den Start, Grobauer lag bis kurz vor Zieleinfahrt auf zweiter Position, bis er noch von Lukas Fienhage abgefangen wurde.
Die nachfolgenden Läufe endeten dann wiederum 3:3, so daß der Endstand nach 14 Läufen 42:42 lautete.
„Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viele Unentschieden gesehen zu haben, insbesondere in einem Finale“, kommentierte ACL-Vorstand Gerald Simbeck nach dem Rennen. „Das war heute schon eine verrückte Sache.“
Aufgrund des ausgeglichenen Ergebnisses kamen die Zuschauer noch in den Genuß eines Extra-Rennens, da Schiedsrichter Christian Froschauer vor den beiden Finalläufen per Stadionsprecher auf eine Besonderheit des Reglements aufmerksam gemacht hatte: Für den Fall, daß das zweite Finalrennen in Brokstedt am kommenden Donnerstag nicht gefahren werden könne – z. B. wegen schlechter Witterungs- und Bahnverhältnisse -, müsse es in Landshut einen Sieger geben. Daher sei noch ein Stechen zu fahren, dessen Ergebnis egalisiert ist, wenn das Rennen in Brokstedt stattfindet.
Hier traten erwartungsgemäß die beiden punktbesten Fahrer der Teams, Vaclav Milik – trotz Sturz am Vorabend beim SEC-Finale in Topform – und Timo Lahti, an. Zwar zeigte Lahti anfangs Nerven und verursachte einen Rerun, setzte sich dann aber gegen den Tschechen durch, so daß die Brokstedter hier den Sieg mit nach Hause nehmen konnten und einen leichten strategischen Vorteil gegenüber den Devils haben.
Dennoch ist man im Lager des Rekordmeisters kampfeslustig: „Wir hatten uns ja erhofft, hier heute ein kleines Punktepolster einfahren zu können, wohl wissend natürlich, daß das ohne Martin Smolinski und mit zwei Fahrern, die erst letzte Woche aus der Verletzungspause zurückgekehrt sind, extrem schwierig werden würde. Leider haben wir heute insbesondere auf den C-Positionen viele Punkte liegen lassen, die in der Endabrechnung fehlen“, analysiert Teammanager Klaus Zwerschina. „Doch noch ist alles offen, und ich erwarte auch für das Rückrennen in Brokstedt ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen.“
Nachdem die Brokstedter aller Wahrscheinlichkeit nach dann auch wieder auf B auf Kai Huckenbeck zurückgreifen können werden, während die Landshuter in derselben Aufstellung wie am Sonntag antreten, wartet eine wahrhaft höllische Aufgabe auf die Devils.
Claudia Patzak
AC Landshut - Presse



Zurück zur Übersicht