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05.12.2018

AC Landshut feiert seine Meistermannschaft

Am vergangenen Freitag lud der AC Landshut Vertreter der Politik, Sponsoren, Funktionäre und natürlich seine Fahrer zur Feier des 19. Meistertitels in der Deutschen Speedway Bundesliga.
Ludwig Zellner überbrachte die Grüße des Oberbürgermeisters und Stadtrats sowie des Verwaltungsbeirats Sport und gratulierte zum Triple in der Meisterschaft. Die Mannschaft mache nicht nur dem Verein, sondern auch der Sportstadt Landshut große Freude. Er hob hervor, daß jeder Einzelne seinen Beitrag geleistet habe – von den Fahrern über die zahlreichen Helfer und Funktionäre bis zum Vereinsvorstand. Die Stadt sei stolz auf das sportliche Aushängeschild „Rekordmeister“.
Christian Schmid, Erster Vorsitzender des ACL, brachte seinerseits den Dank des Vereins an die Stadt für die gewährte Unterstützung und das stets vorhandene offene Ohr für die Belange des Clubs zum Ausdruck.
Im Zentrum des Abends stand dann die Rückschau auf das Jahr 2018 aus sportlicher Sicht. Vereinsvize Gerald Simbeck überreichte dem gesamten Team ein Präsent und überließ die Bühne Teammanager Klaus Zwerschina, der in einer launigen Rede eine Bilanz der erfolgreichen Saison zog. Zwerschina hatte nach einem „Lehrjahr“ im Speedway Teamcup erstmals auch für die Geschicke der Bundesligamannschaft verantwortlich gezeichnet. Als einziger „Rookie“ im Team habe er große Fußstapfen vorgefunden, aber „die Jungs haben einfach gemacht, und sie haben es gut gemacht“. Die Leistung des Teams und die exzellente Zusammenarbeit seien die entscheidenden Faktoren für den erneuten Erfolg gewesen. Sandro Wassermann, der Pechvogel der vergangenen zwei Jahre, habe die Mannschaft stets moralisch unterstützt und habe trotz Verletzung Vereinstermine wie Autogrammstunden und Sponsorentreffen wahrgenommen. „Catman“ Stephan Katt, am Abend mit Gipsarm erschienen, sei ebenfalls stets zur Stelle gewesen, wenn er gebraucht worden sei. Nach seinem schweren Sturz auf der Langbahn sei er beim Vorrunden-Rennen in Wittstock mit Verletzungen angetreten und damit seinen Teamgeist demonstriert. Valentin Grobauer habe im Laufe der Saison oftmals im Schatten von Leon Madsen gestanden und sei dadurch im Ergebnis bisweilen etwas schlecht weggekommen, der Verein sei aber überzeugt, daß er 2019 beweisen werde, was er kann. Mark Riss habe trotz schwieriger Phase in England zum Ende der Saison im ersten Finale in Landshut gut gepunktet und damit dazu beigetragen, den Vorsprung gegen Wittstock einzufahren. Neben der B-Position in der Bundesligamannschaft wird er im kommenden Jahr erstmals auch für Landshut im Teamcup an den Start gehen. Leon Madsen, wegen Urlaubs bei der Feier nicht anwesend, ließ Grüße überbringen und bekräftigte nochmals, wie wohl er sich in Landshut und in der tollen Atomosphäre im Stadion fühle. Teamkapitän Martin Smolinski schließlich habe in der abgeschlossenen Saison einen Ritt auf der Erfolgswelle hingelegt und sich neben dem Weltmeistertitel auf der Langbahn auch erneut den Deutschen Meistertitel gesichert, trotz schwerem Unfall bei einem Langbahn-GP zur Jahresmitte. Auch er sei infolge dessen beim Ligarennen in Wittstock angeschlagen angetreten und trotzdem punktbester Fahrer gewesen – auch dies ein Beweis dafür, wie hoch die Bereitschaft sei, sich für das Team einzusetzen. Als wichtige Merkregel für junge Fahrer faßte der Teammanager abschließend zusammen: „Wer Erfolg haben will, muß für den ACL fahren. Die Erfolge von Erik Riss, Andzej Lebedews, Leon Madsen und Martin Smolinski beweisen dies. Bleibt dran, macht mit, dann steht einer erfolgreichen Entwicklung nichts im Wege.“
Jeder Fahrer hatte im Anschluß Gelegenheit, seine Saison kurz Revue passieren zu lassen und – als Höhepunkt des Abends – einen neuen Ein- oder Zweijahresvertrag mit dem ACL zu unterzeichnen.
Sandro Wassermann, in den vergangenen beiden Jahren vom Verletzungspech verfolgt, bezeichnete seine Saison als nicht zufriedenstellend von Anfang an. Zuerst habe er häufig mit Aufsteigern gekämpft, dann sei die Verletzung gekommen. Er habe fleißig Physiotherapie betrieben und sei zufrieden mit dem Heilungsverlauf. Beim Abschlußtraining im Oktober sei er erstmals wieder auf dem Bike gesessen und habe sich gut gefühlt. Neben seiner Vertragsverlängerung in Landshut hoffe er auf einen weiteren Vertrag im Ausland.
Stephan Katt resümierte, 2018 sei „die schwierigste Saison überhaupt“ gewesen. Trotz aller technischen Probleme und Verletzungen habe er aber nie den Spaß am Fahren verloren. „Bahnsport ist mein Leben“, meinte er, und freut sich auf die neue Saison.
Auch Mark Riss zog eine durchwachsene Bilanz - die Zeit in England sei für ihn nicht so gut verlaufen, wie er es sich erwartet hatte. Nach vielen Stürzen und enttäuschenden Ergebnissen habe er sich aber zum Saisonende wieder erholt. Zur neuen Saison habe er sich noch nicht viele Gedanken gemacht; neben der Verpflichtung für Bundesliga und Teamcup in Landshut gebe es noch einen Vertrag in Dänemark, die Einsätze hier seien aber noch ungewiß. Für ihn sei der Spaß am Fahren das Wichtigste.
Valentin Grobauer kämpfte im Verlauf der Saison ebenfalls mit anhaltenden Schwierigkeiten, nachdem er seinen Mechaniker verloren hatte. Obwohl sich ein guter Ersatz fand, habe er das ganze Jahr über mit technischen Problemen gekämpft und ziehe alles in allem ein durchwachsenes Fazit.
Nicht einfach gestaltete sich das Jahr teilweise auch für Martin Smolinski. Im Hinblick auf die Titelverteidigung in der Bundeliga betonte er, wie enorm wichtig die Unterstützung der Fans für die Mannschaft gewesen sei. Die gute Fankulisse in der OneSolar-Arena ist seit Jahren bekannt, mittlerweile ist es aber auch Tradition geworden, daß ein Fanbus die Auswärtsrennen begleitet. „Zwar rüsten einige Teams für 2019 massiv auf, aber mit solchen Fans im Rücken nützt auch ein Nicki Pedersen nichts“, schmunzelte er mit Blick auf die Wittstock Wölfe. Für sich persönlich habe er sich für 2018 die Ziele gesetzt, entweder den Langbahn-Titel zu holen, oder in den Speedway-Grand-Prix zurückzukehren, optimalerweise beides zu erreichen. Zur Grand-Prix-Qualifikation fehlten letztendlich drei Punkte, die Zielvorgabe Langbahn-Weltmeister habe er aber erreicht, und es sollten noch zahlreiche weitere Titel folgen. Neben dem Deutschen Meistertitel errang Smolinski auf nationaler Ebene auch den Gesamtsieg der „SVG German Speedway Tour“ – eine inoffizielle Wertung offener Rennen, die im Hintergrund verläuft, und für den er an dem Abend ebenfalls eine Ehrung erhielt. Die Ziele für die neue Saison seien gesteckt und lauteten Verteidigung des Deutschen Mannschaftsmeister-Titels sowie die Verteidigung der Einzeltitel. Neben Falubaz in Polen habe er nach langer Pause erstmals auch wieder einen Vertrag für die schwedische Liga unterschrieben.
Damit bot Smolinski schon die Überleitung zur Saisonvorschau 2019 aus Sicht des AC Landshut. Für die Bundesliga müssen die Verantwortlichen zwei Verluste verkraften – zum einen darf Leon Madsen wegen seiner Grand-Prix-Wildcard nicht mehr in der Liga antreten; sein Ersatz sei momentan zwar noch ein Fragezeichen, der Verein ist jedoch bereits in intensiven Verhandlungen und überzeugt, in naher Zukunft eine entsprechende Neuverpflichtung mitteilen zu können. Desweiteren habe sich Erik Riss entschieden, zu einem anderen Verein zu wechseln, was man in Landshut mit einem lachenden und einem weinenden Auge sieht. Zwar verspricht dieser Wechsel, vom neutralen Standpunkt aus betrachtet, das Bundesligageschehen weitaus spannender zu machen, doch für die Landshuter heißt dies, daß die verbliebenen B-Fahrer, die alle einen weiteren 2-Jahres-Vertrag unterschrieben hatten, noch enger zusammenrücken müssen. Neu im Bundesligateam ist Jonas Wilke, ein 16-jähriger Fahrer aus dem vereinseigenen Nachwuchs, der neben Stephan Katt und Sandro Wassermann eine der C-Positionen besetzen wird. Neben der Bundesliga wird der AC Landshut auch wieder eine Mannschaft im Speedway Teamcup stellen, für die Mark Riss als Neuverpflichtung den Kopf der Mannschaft bilden und die Kernmannschaft aus 2018 (Sandro Wassermann, Jonas Wilke, Mario Niedermeier, Maximilian Troidl) verstärken wird. Im Geiste der Nachwuchsförderung will der AC Landshut jedem dieser fünf Fahrer, die um drei 500-er Positionen konkurrieren, Renneinsätze gewähren. „2019 wird für uns wieder sehr stark im Zeichen des Nachwuchses stehen“, bekräftigte Gerald Simbeck abschließend.
Den Abschluß des offiziellen Teils der Veranstaltung bildete die Würdigung einer weiteren wichtigen Komponente des Vereinserfolgs, vor allem aus wirtschaftlicher Sicht – der Sponsoren. Diese erhielten vom Verein eine kleine Aufmerksamkeit zur Erinnerung an die zurückliegende Saison. Anwesend waren – stellvertretend für alle anderen Sponsoren genannt – die Firmen Metalltechnik Seemann, Brauerei Pöllinger, Sigi Tremmel, Firma Dellenprofi, Seiler + Heinzel, Firma Reif, Alex Tremmel, Firma Sigl, Trausnitz-Pokale, die VR Bank, die Werbeagentur Madmoses – sie alle, wie die meisten Sponsoren des ACL bereits seit vielen Jahren zuverlässige Partner. Gewürdigt wurden desweiteren die Vertreter des BRK, die Rennärzte sowie der Fanclub, der erst vor kurzem ein neues Motorrad für die Nachwuchsarbeit gestiftet hatte.



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