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07.06.2022

PM 17 / 2022 vom 7. Juni 2022

GP Quali Abensberg –
Kai Huckenbeck auf Rang zwei

Zwei Jahre mussten die Speedwayfans in Abensberg auf hochklassige, internationale Rennen verzichten. Jetzt kehrte die Grand Prix-Qualifikation zurück ins Sandbahn-Oval. 4800 Zuschauer sahen spannende Rennen in einem hochklassigen Fahrerfeld. Mit Kai Huckenbeck kam auch ein Deutscher auf Platz 2. Ihm gelang dadurch der Einzug in die Grand Prix-Challenge am 20. August in Glasgow. Dort würde bei einer Platzierung unter den Top-3 ein Startplatz für den Grand Prix 2023 winken.
Nachdem sich der ehemalige Grand-Prix-Starter Piotr Pawlicki aus Polen bei einem Rennen am Wochenende schwer verletzte und beide Schulterblätter brach, durfte Ersatzfahrer Valentin Grobauer ins Feld nachrücken. Somit waren mit Huckenbeck, dem 18-jährigen Nachwuchsfahrer Norick Blödorn und Valentin Grobauer drei Deutsche am Start. Für den Einzug ins Grand Prix-Challenge, also das „Finale“ der Qualifikation für den Grand Prix 2023, zählten nur die ersten vier Plätze. Dabei wartete extrem starke Konkurrenz. Aus Australien kamen Ex-Weltmeister Chris Holder und Grand Prix-Fahrer Max Fricke, dazu der polnische Grand Prix-Fahrer Patryk Dudek, der am Samstag erst den deutschen Grand Prix in Teterow gewann und der der dänische Grand Prix-Starter Anders Thomsen.
Doch die deutschen Piloten ließen sich von der hochrangigen Konkurrenz nicht beeindrucken und legten gleich so richtig los. Huckenbeck gewann seinen ersten Lauf wie auch Grobauer und Blödorn kam immerhin auf Rang zwei ins Ziel. Es zeigte sich relativ schnell, dass es der Tag des Kai Huckenbeck werden sollte. Bei seinen fünf Auftritten sammelte er drei Siege und zwei zweite Plätze. Dabei ließ er unter anderem Leute wie Thomsen, Fricke und Holder hinter sich. Nur Anders Thomsen hatte am Ende des Tages genauso viele Punkte wie Huckenbeck, nämlich 13. Ein Stechen um Platz eins musste her. Huckenbeck setzte sich am Start in Führung, wurde jedoch noch nach einer umkämpften ersten Runde überholt und musste sich so mit dem zweiten Rang begnügen. „Der Zweite ist eigentlich der erste Verlierer“, zeigte er sich bei der Siegerehrung nicht ganz zufrieden. Dennoch: „Die Qualifikation für das Challenge war das Ziel und die habe ich geschafft.“
Das galt auch für Max Fricke auf Rang 3 und dem Schweden Kim Nilsson auf dem vierten Platz. Der musste dabei ins Stechen gegen Chris Holder, denn beide hatten nach fünf Läufen elf Punkte auf dem Konto. Und er gewann gegen den Weltmeister von 2012. Die anderen beiden deutschen Fahrer landeten auf den Rängen acht (Blödorn) und neun (Grobauer). Valentin Grobauer konnte dabei zwei Läufe gewinnen, kam aber auch zweimal auf dem vierten und damit letzten Platz ins Ziel.
Blödorn war mit seinem Abschneiden mehr als zufrieden: „Ich wollte unter die Top acht, das habe ich geschafft“, freute er sich. Die Rahmenbedingungen in Abensberg seien hervorragend gewesen. Acht Punkte zu sammeln bei einem so hochklassigen Fahrerfeld, das sei schon „super“. Außerdem habe er eine Runde gegen Patryk Dudek geführt: „So etwas nehme ich natürlich gerne mit. Man sieht, dass diese Fahrer auch nur Menschen sind.“
Einer, der gerne mitgefahren wäre, aber wegen einer Hüft-Operation zum Zuschauen verdammt war, war der deutsche Shooting-Star und Mitglied im MSC Abensberg, Martin Smolinski. Trotz seiner aktuell laufenden Reha kam er nach Abensberg und erklärte dort am Mikrofon: „Ich komme natürlich zurück. Im Oktober will ich wieder auf dem Motorrad sitzen.“ Die Verantwortlichen des MSC Abensberg würde das sicher freuen, denn dann wäre er bestimmt im nächsten Jahr wieder mit dabei. Aber auch so hatte das Team um Vereinsvorstand Dominic Pecher allen Grund zur Freude: „Das Wetter ist hervorragend, das Stadion ist sehr gut gefüllt und das hochklassige Fahrerfeld mit drei Deutschen ist für uns natürlich ein Glücksfall“ bilanziert Pecher. Alle 22 Läufe gingen reibungslos ohne Stürze über die Bühne. Pecher lobte auch das Team des MSC Abensberg: „Wir haben schon im Vorfeld sehr gut gearbeitet. Trotz dieser dreijährigen Corona-Pause passte alles zusammen, wie wenn nie irgendwas gewesen wäre.“ Und so freut man sich in Abensberg schon auf das nächste Jahr.
Alexander Reichmann
Ergebnisse Speedway Grand Prix-Qualifikationsrennen Abensberg, 6. Juni: 1. Anders Thomsen (Dänemark): 13+3, 2. Kai Huckenbeck (Deutschland): 13+2, 3. Max Fricke (Australien): 12, 4. Kim Nilsson (Schweden): 11+3, 5. Chris Holder (Australien): 11+2, 6. Patryk Dudek (Polen): 10, 7. Mathieu Tresarrieu (Frankreich): 8, 8. Norick Blödorn (Deutschland): 8, 9. Valentin Grobauer (Deutschland): 7, 10. Daniel Gappmaier (Österreich): 6, 11. Jesse Mustonen (Finnland): 6, 12. Petr Clupac (Tschechien): 6, 13. Broc Nicol (USA): 5, 14. Adam Ellis (Großbritannien): 3, 15. Glenn Moi (Norwegen): 1, 16. George Congreve (Neuseeland): 0.




Timo Lahti gewinnt zu Pfingsten in Güstrow alles

Nach der langen Corona-bedingten Pause freuten sich Zuschauer und Clubmitglieder so sehr darauf, zu Pfingsten in Güstrow wieder mit dem Klassiker ein großes Speedwayfest zu feiern. Und das wurde es dann auch. Das Wetter spielte mit und schon drei Stunden vor Rennbeginn füllte sich das Stadion in Vorfreude auf den Event.
Dem MC Güstrow war es gelungen, ein ausgeglichenes Feld zu verpflichten, nur einer stach heraus. Der Finne Timo Lahti, der schon den Osterpokal an gleicher Stelle gewonnen hatte, siegte in jedem seiner Läufe. Wenn er nicht gleich nach dem Start vorn war, dann gelang es ihm am besten, die Bahn zu lesen und einen Weg vorbei an seiner Konkurrenz zu finden. Es ist beeindruckend, wie er sich zum Güstrow Experten entwickelt und so konnten weder die ebenfalls Güstrow Erfahrenen noch jene, die in der höchsten polnischen Liga aktiv sind, dagegenhalten.
Am Ende hatte Timo Lahti vier Punkte Vorsprung auf die Zweit- und Drittplatzierten, den Juniorenweltmeister Jakub Miskowiak aus Polen sowie Rasmus Jensen aus Dänemark.
Bevor jedoch die Siegerehrung für den Pfingstpokal vollzogen wurde, kam es noch zu einem besonderen Spektakel. Am Zusatzlauf um den Fritz-Suhrbier-Pokal, bei dem der Sieger eine neue Speedwaymaschine als Preis erhielt, nahmen fünf Fahrer teil, die dann fünf Runden bestreiten mussten.
Wieder war es Timo Lahti, der als bester vom Start wegkam und es dauerte einige Runden, bevor Rasmus Jensen richtig Schwung aufbauen konnte und Anschluss gewann. Am Ende waren dann auch die fünf Runden zu kurz, obwohl der Däne alles versuchte und den Führenden mächtig unter Druck setzte. Mit großer Freude drehte der Finne anschließend mit seiner neuen Maschine einige Runden auf dem Oval und ließ sich vom Publikum feiern.
Die deutschen Teilnehmer konnten bei diesem Pfingstpokal immer wieder Ausrufungszeichen setzen. Kevin Wölbert, der vom Sponsor des Motorrades als Joker in den Zusatzlauf gesetzt wurde, und Tobias Busch, der mit sehr emotionalen Worten bei der Fahrervorstellung sein Karriereende nach dieser Saison ankündigte, konnten jeweils einen Lauf gewinnen. Diese Aktionen wurden von den 6500 Zuschauern genauso gefeiert wie der Kampfgeist von Marius Hillebrand und Lukas Baumann, die besser fuhren als es ihre Platzierungen aussagen.
Ein Feuerwerk bildete den Abschluss dieses Rennens, bei dem mit seiner Mischung aus Sport und Unterhaltung einmal mehr deutlich wurde, was in den letzten beiden Jahren gefehlt hatte und so ist bereits die Vorfreude auf den nächsten Pfingstpokal schon jetzt groß.
Gunnar Mörke

Ergebnis Pfingstpokal:
1.Timo Lahti (FIN) 15 Punkte, 2. Jakub Miskowiak (PL) 11, 3. Rasmus Jensen (DK) 11, 4. Jakub Jamrog (PL) 10, 5. Jonas Jeppesen (DK) 9, 6. Oliver Berntzon, (S) 8, 7. Keviin Wölbert (D) 7, 8. Nicolai Klindt (DK) 7, 9. Eduard Krcmar (TCH) 7, 10. Luke Becker (USA) 7, 11. Tobias Busch (D) 6, 12. Emil Breum (DK) 6, 13. Marius Hillebrand (D) 6, 14. Adrian Gala (PL) 5, 15. Lukas Baumann (D) 4, 16. Marius Nielsen (DK) 1.
Fritz-Suhrbier-Pokal:
1.Timo Lahti, 2. Rasmus Jensen, 3. Jakub Jamrog, 4. Kevin Wölbert, 5. Jakub Miskowiak




Norick Blödorn gewinnt die Pfingstchallenge in Güstrow

Mit einem beeindruckenden Maximum gewann Norick Blödorn die Pfingstchallenge, die schon traditionell den Auftakt zum großen Motorsportwochenende im Herzen Mecklenburgs bildet. Nicht nur seine perfekten Starts sondern auch sein kämpferischer Fahrstil und die jeweilige Wahl der besten Fahrlinie sicherten dem gerade 18 Jahre alt gewordenen Youngster diesen Erfolg, über den er sich auch sichtlich freute.
„Heute hat es richtig Spaß gemacht, ich hatte keine Stress und habe das Rennen auch zwischen den Läufen einfach genießen können“, sagte der amtierende deutsche Juniorenvizemeister nach der Siegerehrung. „Bei meinen letzten Rennen in Güstrow kam ich mit der Abstimmung des Set-Ups nicht so zurecht und habe mich nicht gut gefühlt, aber heute war es perfekt. Jeder Start hat geklappt und ich konnte mich voll auf das Fahren konzentrieren. Dann kommt auch so ein Maximum heraus.“
Viele der erstmals in Güstrow startenden Junioren mussten sich zunächst mit der Bahn vertraut machen. So lief Marius Nielsen, als er sah, wie Norick außen Griff fand, sofort zu seinem Team und ließ die Übersetzung ändern. Am Ende reichte es für den zweiten Platz in der Tageswertung. Den heißesten Kampf lieferte er sich mit Norick, als dieser die äußere Linie wählte und der Däne immer wieder innen dagegen halten konnte. Aber Norick bemerkte diesen Angriff rechtzeitig und blockte den Fahrer aus Holsted geschickt ab. Dritter wurde in der Endabrechnung Antoni Mencel aus Polen. Der 16-jährige Junior von Unia Leszno startete das erste Mal in Deutschland und zeigte sich sehr verwundert über die kurze und besondere Bahn in Güstrow. Mit guten Starts, die zu zwei Laufsiegen führten, sicherte er sich die unterste Podeststufe noch vor dem Australier Fraser Bowes.
Für den größten Jubel der 1500 Besucher sorgte aber zweifelsohne die einzige Dame im Feld. Celina Liebmann, die eine Woche zuvor die Wildcard für das erste Rennen des SGP 2, der Juniorenweltmeisterschaft, erhalten hatte, tat sich in allen ihren Läufen mit großem Kampfgeist hervor. Bei ihrem vierten Auftritt lieferte sie sich ein rundenlanges Duell mit dem Briten Drew Kemp. Immer wieder konnte sie auf der äußeren Linie einen Angriff setzen und stets konterte der Junior von der Insel auf der Innenbahn. Als es schon entschieden schien, holte Celina noch einmal richtig Schwung und in der letzten Runde setzte sie sich dann vor ihren Kontrahenten. Auf der Ehrenrunde hielt es dann wohl keinen mehr auf seinem Platz, weil sie sich so ehrlich über diesen Erfolg freute.
Groß war die Freude der Fans auch bei der Siegerehrung und viele Besucher blieben bis weit nach der Nationalhymne. Norick Blödorn musste noch sehr viele Selfies machen, nahm sich aber gern die Zeit, denn die Begeisterung der Zuschauer zu entfachen ist doch die beste Belohnung für einen Rennfahrer.
Gunnar Mörke

Ergebnis:
1.Norick Blödorn (D) 15 Punkte, 2. Marius Nielsen (DK) 13, 3. Antoni Mencel (PL) 12, 4. Fraser Bowes (AUS) 11, 5. Drew Kemp (GB) 10, 6. Bastian Borke (DK) 10, 7. Erik Bachhuber (D) 10, 8. James Pearson (AUS) 8, 9. Celina Liebmann (D) 6, 10. Mika Meijer (NL) 6, 11. Rasmus Pedersen (DK) 6, 12. Mario Niedermeier (D) 5, 13. Keynan Rew (AUS) 3, 14. Hugo Lundahl (SWE) 3, 15. Ben Trigger (GB) 2, 16. Lucas Rath (D) 0; 17. Lukas Wegner (D) 0.

 SVG PM 17-2022.pdf


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