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20.06.2025
PM 33 / 2025 vom 20. Juni 2025
German Open 2025 in Olching
„Der Klassiker wurde rundumerneuert und funktioniert endlich wieder tadellos!“ Wer jetzt an ein Oldtimerauto denkt, liegt komplett falsch: Es geht um das Olchinger Speedwayrennen – German Open – an Fronleichnam, welches zwar immer „Kult“ war, aber über die Jahre doch etwas an Faszination verloren hat. Früher war es ein „Pflichttermin“ für beinahe alle Einheimischen und jetzt wollten die Organisatoren des MSC Olching das legendäre Flair zurück ins Stadion holen. Das gelang auf nicht geahnte Art und Weise: Über 3000 Zuschauer sahen an einem traumhaften Renntag den Sieg von David Bellego aus Frankreich.
Das „MSCO-Uhrwerk“ funktionierte einwandfrei!
„Wir sind wieder voll da und laufen putzmunter umeinander“, jubelte MSCO-Vorstandsmitglied Andreas Konoday am späten Donnerstag-Nachmittag. Treffender hätte der Spruch über seinen Verein wohl gar nicht sein können. Denn auch so manche Enttäuschung musste man in den letzten Jahren hinnehmen. Und jetzt hat man scheinbar den Durchbruch aus dem „Nichts“ geschafft? Ganz so einfach ging das nicht, erklärte MSCO-Vorstand Martin Smolinski: „Ich vergleiche das gerne mit einer Uhr: Die Fans und Besucher sehen nur die Zeiger und das Ziffernblatt. Aber damit alles funktioniert, müssen die Zahnräder dahinter perfekt ineinanderlaufen.“
Das wäre auf ideale Weise der Fall gewesen, stellte Smolinski klar und bedankte sich bei seiner vereinsinternen Crew: „Wenn es um ein solches Projekt geht, interessiert mich kein Geld – mich interessiert nur Leidenschaft und Miteinander. Wir haben wochenlang so extrem hart gearbeitet, mit diesem einen Ziel, nämlich das dieses Rennen zu Superlativ wird. Und dann stehst Du in diesem vollen Stadion und merkst, dass das die Leute honorieren und glücklich sind – ich kann jetzt nur sagen: Es hat sich gelohnt.“
„Speedway ist keine Randsportart“ – Martin Smolinski
Der neue MSCO-Chef hatte bei seinem Fazit Tränen in den Augen und rang nach weiteren Worten: „Man ja hört immer, dass Speedwayrennen zu einer Randsportart gehören – nein, das tun sie nicht! Klar kommen wir zu wenig in den Medien vor, aber wir hatten hier mehr als 3000 Zuschauer im Stadion, im Alter von drei bis neunzig Jahren. Wo gibt es denn etwas vergleichbares in unserem Landkreis?“ Total happy sei darüber, wie es gelaufen ist. „Ganz nebenbei“ ist Smolinski auch noch selbst, mit der Startnummer fünf, im Feld der 16 Drifter gewesen und auf Platz drei gefahren.
Der dreifache Langbahn-Weltmeister sprach gar von seinem persönlichen „Meisterstück“, wegen dem unendlichen Organisationsstress: „Wir haben noch bis in die Nacht hinein die Mopeds hergerichtet und überhaupt habe ich in den letzten Wochen kaum vor Mitternacht die Werkstatt oder das Büro verlassen.“ Die Fans bekamen das kaum mit, weshalb es für sie wie immer war: Der „Smoli“ war wieder mit vorne dabei und besiegte sogar als einziger den Tagessieger David Bellego.
Indes rückte der Profi aus Frankreich erst am Dienstagabend ins Fahrerfeld. Und noch am Mittwoch erlebte Bellego in Dänemark einen „Abend zum Vergessen“, als er bei einem Meeting in Dänemark keinen einzigen Punkt ergattern konnte. Für Olching allerdings bekam er gerade noch rechtzeitig ein passendes Aggregat: „Kugi hat mir eine Rakete geliefert – über die ich sehr happy bin“, sagte der Tagessieger kurz vor der Abfahrt von der Rennbahn. Derweil ist mit „Kugi“ Joachim Kugelmann gemeint, Motorentuner aus dem Allgäu, der sogar höchstpersönlich 2003 das allererste German Open-Rennen gewann.
Ein neuer „Olching-Fan“: David Bellego!
„Ich bin hier zum ersten Mal gefahren und mag diese Bahn. Der Club hat aber auch hervorragend gearbeitet: Man hat der Piste ständig die richtige Menge Wasser verabreicht, ohne dass es rutschig wurde. Um ordentlich Schub zu bekommen, muss man hier aber auch clever fahren“, stellte Bellego klar, und er ergänzte voller Freude: „Ich bin sehr happy über den Sieg und das Stadion ist wunderschön, richtig Oldschool mit Wiese rundherum. So etwas gefällt mir.“
In der Tat ereigneten sich am Donnerstagnachmittag viele haarige Duelle. Vor allem während des 16. Laufes stockte den Besuchern immer wieder der Atem, als sich Paco Castagna (Italien) in einem unerbittlichen Zweikampf gegen Lars Skupien durchsetzen konnte. Aber auch Zoltan Lovas aus Ungarn wurde bewundert: Der erst 16-Jährige landete mit acht Zählern im Mittelfeld, wobei er erst sein siebtes Speedwayrennen überhaupt bestritt. Rennarzt Dr. Geißlers Wunsch ging indes auch in Erfüllung: Bei seiner Ankunft sagte er: „Ich bin zwar der Rennarzt aber ich will heute nicht rennen müssen!“
Erhard Wallenäffer
Ergebnis:
01. David Bellego (Frankreich) 14 Punkte
02. Jakub Jamrog (Polen) 13+3
03. Martin Smolinski 13+2
04. Sam Jensen (Dänemark) 11
05. Paco Castagna (Italien) 09
06. Jesse Mustonen (Finnland) 08
07. Lars Skupien 08
08. Sandro Wassermann 08
09. Zoltan Lovas (Ungarn) 08
10. Matic Ivacic (Slowenien) 07
11. Valentin Grobauer 06
12. Patrick Hyjek 06
13. Daniel Gappmaier (Österreich) 05
14. Adrian Gala (Polen) 03
15. Tomasz Orwat (Polen) 01
16. Patricia Erhart 00
Trans MF Devils vor Heimrennen
Deutlicher Auswärts-Erfolg gibt Rückenwind für das Rennen gegen Krakow am Sonntag
Mit den wärmeren Temperaturen kommen auch die Fahrer der Trans MF Landshut Devils nun immer besser in Schwung, und so konnten sie sich am Fronleichnamstag den ersten Auswärtssieg bei OK Kolejarz Opole sichern.
Große Freude verständlicherweise im Lager der Devils nach diesem deutlichen Erfolg. „Heute hat es wirklich Spaß gemacht – die Leistung innerhalb der Mannschaft war ausgeglichen, die Punktebilanz stimmt, und, was am allerwichtigsten ist – das Ergebnis stimmt auch, und wir fahren mit drei Punkten heim“, so die Zweite Vorsitzende Kerstin Rudolph. „Wir haben ja bereits am kommenden Sonntag unser nächstes Heimrennen gegen Speedway Krakow, da tut so ein Erfolg natürlich sehr gut und gibt Rückenwind. Die Jungs sind jetzt warmgelaufen und sind hungrig nach mehr.“
Gegen die Liganeulinge gehen die Devils mit nahebei identischer Aufstellung ins Rennen, es erfolgt lediglich ein Wechsel auf der U24-Position: Kevin Wölbert, Charles Wright, Kim Nilsson, Leon Flint, Erik Riss, Marlon Hegener und Mario Häusl wollen die Fans am Sonntag erneut zum Jubeln bringen.
Speedway Krakow hat Richard Lawson, Bartosz Szymura, Jesse Mustonen, Dawid Rempala, Matic Ivacic, Dawid Grzeszczyk und Milosz Duda gemeldet.
Das Rennen beginnt am Sonntag, 22. Juni, um 14 Uhr; wie immer sind Kassen und Stadion bereits ab 12 Uhr geöffnet. Tickets sind noch online unter speedway-landshut.de/tickets oder an der Tageskasse erhältlich. Der Eintrittspreis an der Tageskasse beträgt 22 Euro für den Stehplatz (ermäßigt 18 Euro) sowie 27 Euro für den Sitzplatz (ermäßigt 23 Euro); im Vorverkauf sind die Tickets jeweils drei Euro günstiger (zuzüglich Vorverkaufsgebühr). Kinder bis einschließlich 17 Jahre zahlen im Stehplatzbereich nur 2,00 Euro.
Text: Claudia Patzak

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